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15.07.2022



Auch die Beschützer brauchen Schutz


Krumbach. Es geht um den Schutz der Menschen, die dafür da sind, andere Menschen zu schützen. Das ist der Hintergrund der sogenannten Schwarz-Weiß-Trennung im Feuerwehrwesen. Ziel ist das strikte Separieren von Kleidung und Ausrüstung, die bei Einsätzen mit Schadstoffen kontaminiert worden ist, von Personen und anderen Gerätschaften. Ein wichtiger Baustein in diesem System ist der neue Gerätewagen Logistik (GWL 1), der am Sonntag offiziell an die Freiwillige Feuerwehr Krumbach übergeben worden ist – gemeinsam mit einem weiteren Auto: Das neue Mittlere Löschfahrzeug (MLF) ist eine Ersatzbeschaffung für das in die Jahre gekommene Löschfahrzeug 8.

Die Krumbacher Feuerwehr nutzte die Gelegenheit des gut besuchten Grillfestes am Gerätehaus, um die beiden neuen Fahrzeuge einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren. Vor allem die Möglichkeiten, die der GWL eröffnet, sind beeindruckend und "lassen uns alle noch ruhiger schlafen", wie es der Bürgermeister Volker Oehlenschläger ausdrückte. Denn, das betonte er: "Das sind ja keine Fahrzeuge, für die Feuerwehr, sondern für die Allgemeinheit. Die Feuerwehr setzt sie nur ein."



Schwarz-Weiß-Trennung

Und das können die ehrenamtlichen Einsatzkräfte nur zuverlässig, wenn

auch ad ihre Sicherheit gedacht ist. Deshalb gehört zur Ausstattung des GWL unter anderem ein Hygiene-Equipment, bei dem an alles gedacht ist: von der Einsatzkleidung für die Einsatzkräfteüber ein Zelt für das Umkleiden und ein transportables Waschbecken bis hin zu speziellen Kleidersäcken, die sich beim Waschen auflösen. Auf diese Art kommen auch die Personen in der Kleiderkammer nicht mit den an der Kleidung haftenden Schadstoffen in Berührung.

Eine solche Kleiderkammer zur Reinigung von kontaminierter Kleidung und Ausrüstung wird am Standort Fürth-Mitte demnächst neu gebaut. Damit könne die Schwarz-Weiß-Trennung am Einsatzort beginnend bis zum Ende konsequent durchgezogen werden, erklärte Oehlenschläger. Stellvertretender Gemeindebrandinspektor Dominik Bormuthberichtete, dass der in Krumbach stationierte GWL zu allen entsprechenden Einsätzen mitalarmiert wird. "Insbesondere bei Bränden kommen die Atemschutgerätetrupps oft mit hochtoxischen Stoffen in Kontakt", sagte er.



Bedarfs- und Entwicklungsplan

Bormuth merkte noch einen weiteren Aspekt an: Da sowohl die Fahrzeuge als auch die Ausrüstung der Wehren ebenso für die Ausbildung des Nachwuchses genutzt werden, hängt auch dessen Sicherheit davon ab, dass kontaminiertes Material konsequent separiert wird. Aber nicht nur dabei hilft das neue Fahrzeug, das je nach Einsatzstichwort mit unterschiedlichen Rollcontainern beladen werden kann. Zur Ausrüstung gehören unter anderem eine Schleifkorbtrage für Rettungen aus schwer zugänglichem Gebiet, ein Stauwehr, um Löschwasser in fließendem Gewässer anstauen zu können, entsprechende Pumpen und 1000 Meter Schlauch, die über das geländegängige Fahzeug auch gleich ausgerollt werden können.

Mit der Anschaffung dises GWL ist ein weiterer Punkt des Bedarfs- und Entwicklungsplans abgehakt, den die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Fürth erstellt haben. Oehlenschläger betonte die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Brandschützern, den politischen Gremien und der Verwaltung, durch die der Schutz der Bevölkerung gewährleistet werde. Das neue Mittlere Löschfahrzeug ist im Übrigen über ein Programm des Landes Hessen angeschafft worden. "Das ist ein besonderer Tag für uns", sagte der Krumbacher Wehrführer Uwe Kollmer. Erstmals werde in der Gemeinde ein solches Logistik-Fahrzeug in Dienst gestellt. Die Planung habe lange Zeit in Anspruch genommen.Kollmer sprach von "vielen ehrenamtlich investierten Stunden und steinigen Wegen". Von einer Episode berichtete Bormuth: Kurz vor der Auslieferung des Fahrzeuges kam die Nachricht, dass falsche Federn in das Fahrwerk eingebaut wurden, und das Auto deshalb zehn Zentimeter höher als geplant ist. "Ich bin dann erst mal hektisch ans Gerätehaus geeilt und habe nachgemessen, ob es durch das Tor passt."



Werbung für die Feuerwehr

Das tut es - und kann damit ab sofort zur Sicherheit aller Menschen in der Gemeinde beitragen. "Ein Löschfahrzeug würde aber nichts nutzen, wenn es keine Menschen gäbe, die es bedienen können", merkte der Bürgermeister an und warb damit auch dafür, der Feuerwehr beizutreten. Die Kameradschaft und der grße Zusammenhalt seien gute Gründe dafür. In die gleiche Kerbe schlug der Vorsitzende des Krumbacher Feuerwehrvereins, Klaus-Peter Engert: " Wir haben nicht nur Einsätze, sondern auch schöne Stunden bei der Feuerwehr."

Engert lud zum Aktionstag am 3. September auf dem Dorfplatz ein, bei dem die Wehr vor allem Kinder und Jugendliche für sich begeistern möchte. Denn nur wenn auch die personelle Ausstattung stimmt, gilt auch in Zukunft das, was Klaus Lannert in seinem Grußwort für den Krumbacher Ortsbeirat sagte: "Es ist gut, zu wissen: Wenn es einen Notfall gibt, ist die Feuerwehr da und entsprechend ausgerüstet."  arn



Quelle: 12.07.22, https://www.wnoz.de/Auch-die-Beschuetzer-brauchen-Schutz-ffa99c35-347f-40d7-a032-397012d417e8-ds